Robert Hübner, 1966 in Porz
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Hübner lernte als Fünfjähriger das Schachspielen von seinem Vater, dem Kölner Studienrat Hans Hübner. 1957 wurde er Mitglied im Eisenbahnschachverein Turm Köln. Mit seinem Verein spielte er 1961 in Minden um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und erzielte am 8. Brett 5 aus 7. 1963 wurde er in Bad Schwalbach mit 4 Punkten Vorsprung Deutscher Jugendmeister. Ein Jahr später belegte er in Groningen in einem internationalen Jugendturnier mit Hans Ree den geteilten 1. Platz. Bei der Jugendweltmeisterschaft in Barcelona 1965 erreichte er punktgleich mit dem ostdeutschen Teilnehmer Manfred Schöneberg Rang 5 bis 7. Bei der nächsten Jugendweltmeisterschaft 1967 in Jerusalem wurde er hinter Kaplan, Keene und Timman Vierter.
Betreut wurde Hübner von Paul Tröger. Internationale Laufbahn Danach belegte er bei der Deutschen Meisterschaft in Kiel 1967 zusammen mit Hans Besser den geteilten ersten Platz. 1968 gewann er das internationale Turnier in Büsum. 1969 wurde er Internationaler Meister. Beim Zonenturnier in Athen qualifizierte er sich mit dem 2. bis 3. Platz für das Interzonenturnier. |
Interzonenturnier Palma und erster Anlauf zur Weltmeisterschaft
Seinen internationalen Durchbruch schaffte er bei diesem Interzonenturnier 1970 in Palma de Mallorca, bei dem er hinter dem späteren Weltmeister Bobby Fischer (die Partie zwischen den beiden endete remis) den geteilten 2. Platz erreichte und sich für die Kandidatenkämpfe qualifizierte. Gleichzeitig erfüllte er die Großmeisternorm und wurde 1971 jüngster deutscher Großmeister.
Im Kandidatenturnier unterlag er in Sevilla im Viertelfinale dem Ex-Weltmeister Tigran Petrosjan. In diesem Wettkampf wurde Hübner durch den großen Lärm gestört, der im Turniersaal herrschte. Petrosjan, der schwerhörig war, konnte sein Hörgerät abstellen. Hübner konnte sich nicht konzentrieren, fühlte sich benachteiligt und brach nach der siebenten Partie den Wettkampf ab, nachdem zuvor sechsmal Remis gespielt worden war.
Weitere Turniere (1972–1979)
1972 spielte er in der deutschen Nationalmannschaft bei der Schacholympiade in Skopje. Hier erzielte er an Brett 1 das beste Ergebnis aller Spitzenbretter (+12,-0,=6) und schlug auch Petrosjan.
1973 konnte er sich beim Interzonenturnier in Leningrad als Fünfter nicht für das Kandidatenturnier qualifizieren. Ein Wettkampf mit Kortschnoi in Solingen ging mit 3,5:4,5 verloren. 1974 und 1975 wurde er mit der Solinger SG 1868 Deutscher Mannschaftsmeister.
Beim Interzonenturnier in Biel 1976 lag Hübner lange Zeit in Führung. In der vorletzten Runde verlor er seine Partie gegen Petrosjan, nachdem er eine klare Gewinnmöglichkeit (Matt in vier Zügen) ausgelassen hatte. Platz 5 bis 7 reichte nicht zur Qualifikation.
1979 belegte er beim Großmeisterturnier in München den geteilten 1. bis 4. Platz.
Interzonenturnier Rio und zweiter Anlauf zur Weltmeisterschaft
Danach nahm er einen zweiten Anlauf für die Weltmeisterschaft. Beim Interzonenturnier in Rio de Janeiro qualifizierte er sich mit Rang 1 bis 3 (neben Portisch und Petrosjan) für das Kandidatenturnier. Hier besiegte er 1980 in Bad Lauterberg zunächst den Ungarn Adorjan mit 5,5:4,5 (+2,-1,=7) und danach im Halbfinale in Abano Terme (Italien) Portisch mit 6,5:4,5 (+2,-0,=9). Nach diesem Sieg stand Hübner auf Platz 3 der Weltrangliste (hinter Karpov und Kortschnoi).
Das auf 16 Partien angesetzte Kandidatenfinale gegen Kortschnoi, 1980 in Meran, brach Hübner nach zehn Partien ab. Nach sechs Partien führte er nach Siegen mit 2:1, übersah aber in der siebten in einem ausgeglichenen Endspiel eine Springergabel und verlor einen ganzen Turm. Hübner unterlag auch in der achten Partie, die beiden letzten Partien (Hängepartien) blieben unbeendet und wurden nach Hübners Abbruch für Kortschnoi gewertet.
1982 gewann Hübner überlegen ein doppelrundiges Turnier mit sechs Teilnehmern in Chicago: 2,5 Punkte vor Walter Browne und drei Punkte vor Kortschnoi.
Dritter Anlauf zur Weltmeisterschaft
1983 spielte Hübner zum dritten Mal das Kandidatenturnier, für das er als Finalist von 1980 teilnahmeberechtigt war. Im Viertelfinale traf er in Velden am Wörther See auf den ehemaligen Weltmeister Wassili Smyslow. Nach zehn Partien stand es 5:5 unentschieden (+1,-1,=8). In der Verlängerung endeten alle vier Partien remis. Danach wurde der Wettkampf durch das Los (mittels einer Roulettekugel) entschieden. Hier hatte Hübner Pech und schied aus.
Vierter Anlauf zur Weltmeisterschaft
1990 qualifizierte sich Hübner beim Interzonenturnier in Manila (7. Platz, 8 Punkte aus 13) nochmals für das Kandidatenturnier. Bei der Olympiade 1990 in Novi Sad erzielte er an Brett 1 ein Ergebnis von 7 aus 10; Aufsehen erregte sein Gewinn gegen Iwantschuk.
Im Januar 1991 scheiterte er in Sarajevo im Achtelfinale des Kandidatenturnieres an Jan Timman mit 2,5:4,5.
Schacholympiaden (1968 bis 2000)
Bei der Schacholympiade im Jahr 2000 in Istanbul hatte er am Gewinn der Silbermedaille der deutschen Mannschaft großen Anteil. Danach zog er sich aus der Nationalmannschaft zurück. Insgesamt nahm er von 1968 bis 2000 an 11 Schacholympiaden teil und erzielte dabei in 122 Partien 80,5 Punkte. Es waren dies die Schacholympiaden 1968 in Lugano, 1972 in Skopje, 1978 in Buenos Aires, 1982 in Luzern, 1984 in Thessaloniki, 1990 in Novi Sad, 1992 in Manila, 1994 in Moskau, 1996 in Jerewan, 1998 in Elista und 2000 in Istanbul. Seine besten Einzelergebnisse erzielte er 1972 (15 Punkte aus 18 Partien) und 1990 (7 aus 10) mit jeweils einer Goldmedaille am ersten Brett.
Seinen internationalen Durchbruch schaffte er bei diesem Interzonenturnier 1970 in Palma de Mallorca, bei dem er hinter dem späteren Weltmeister Bobby Fischer (die Partie zwischen den beiden endete remis) den geteilten 2. Platz erreichte und sich für die Kandidatenkämpfe qualifizierte. Gleichzeitig erfüllte er die Großmeisternorm und wurde 1971 jüngster deutscher Großmeister.
Im Kandidatenturnier unterlag er in Sevilla im Viertelfinale dem Ex-Weltmeister Tigran Petrosjan. In diesem Wettkampf wurde Hübner durch den großen Lärm gestört, der im Turniersaal herrschte. Petrosjan, der schwerhörig war, konnte sein Hörgerät abstellen. Hübner konnte sich nicht konzentrieren, fühlte sich benachteiligt und brach nach der siebenten Partie den Wettkampf ab, nachdem zuvor sechsmal Remis gespielt worden war.
Weitere Turniere (1972–1979)
1972 spielte er in der deutschen Nationalmannschaft bei der Schacholympiade in Skopje. Hier erzielte er an Brett 1 das beste Ergebnis aller Spitzenbretter (+12,-0,=6) und schlug auch Petrosjan.
1973 konnte er sich beim Interzonenturnier in Leningrad als Fünfter nicht für das Kandidatenturnier qualifizieren. Ein Wettkampf mit Kortschnoi in Solingen ging mit 3,5:4,5 verloren. 1974 und 1975 wurde er mit der Solinger SG 1868 Deutscher Mannschaftsmeister.
Beim Interzonenturnier in Biel 1976 lag Hübner lange Zeit in Führung. In der vorletzten Runde verlor er seine Partie gegen Petrosjan, nachdem er eine klare Gewinnmöglichkeit (Matt in vier Zügen) ausgelassen hatte. Platz 5 bis 7 reichte nicht zur Qualifikation.
1979 belegte er beim Großmeisterturnier in München den geteilten 1. bis 4. Platz.
Interzonenturnier Rio und zweiter Anlauf zur Weltmeisterschaft
Danach nahm er einen zweiten Anlauf für die Weltmeisterschaft. Beim Interzonenturnier in Rio de Janeiro qualifizierte er sich mit Rang 1 bis 3 (neben Portisch und Petrosjan) für das Kandidatenturnier. Hier besiegte er 1980 in Bad Lauterberg zunächst den Ungarn Adorjan mit 5,5:4,5 (+2,-1,=7) und danach im Halbfinale in Abano Terme (Italien) Portisch mit 6,5:4,5 (+2,-0,=9). Nach diesem Sieg stand Hübner auf Platz 3 der Weltrangliste (hinter Karpov und Kortschnoi).
Das auf 16 Partien angesetzte Kandidatenfinale gegen Kortschnoi, 1980 in Meran, brach Hübner nach zehn Partien ab. Nach sechs Partien führte er nach Siegen mit 2:1, übersah aber in der siebten in einem ausgeglichenen Endspiel eine Springergabel und verlor einen ganzen Turm. Hübner unterlag auch in der achten Partie, die beiden letzten Partien (Hängepartien) blieben unbeendet und wurden nach Hübners Abbruch für Kortschnoi gewertet.
1982 gewann Hübner überlegen ein doppelrundiges Turnier mit sechs Teilnehmern in Chicago: 2,5 Punkte vor Walter Browne und drei Punkte vor Kortschnoi.
Dritter Anlauf zur Weltmeisterschaft
1983 spielte Hübner zum dritten Mal das Kandidatenturnier, für das er als Finalist von 1980 teilnahmeberechtigt war. Im Viertelfinale traf er in Velden am Wörther See auf den ehemaligen Weltmeister Wassili Smyslow. Nach zehn Partien stand es 5:5 unentschieden (+1,-1,=8). In der Verlängerung endeten alle vier Partien remis. Danach wurde der Wettkampf durch das Los (mittels einer Roulettekugel) entschieden. Hier hatte Hübner Pech und schied aus.
Vierter Anlauf zur Weltmeisterschaft
1990 qualifizierte sich Hübner beim Interzonenturnier in Manila (7. Platz, 8 Punkte aus 13) nochmals für das Kandidatenturnier. Bei der Olympiade 1990 in Novi Sad erzielte er an Brett 1 ein Ergebnis von 7 aus 10; Aufsehen erregte sein Gewinn gegen Iwantschuk.
Im Januar 1991 scheiterte er in Sarajevo im Achtelfinale des Kandidatenturnieres an Jan Timman mit 2,5:4,5.
Schacholympiaden (1968 bis 2000)
Bei der Schacholympiade im Jahr 2000 in Istanbul hatte er am Gewinn der Silbermedaille der deutschen Mannschaft großen Anteil. Danach zog er sich aus der Nationalmannschaft zurück. Insgesamt nahm er von 1968 bis 2000 an 11 Schacholympiaden teil und erzielte dabei in 122 Partien 80,5 Punkte. Es waren dies die Schacholympiaden 1968 in Lugano, 1972 in Skopje, 1978 in Buenos Aires, 1982 in Luzern, 1984 in Thessaloniki, 1990 in Novi Sad, 1992 in Manila, 1994 in Moskau, 1996 in Jerewan, 1998 in Elista und 2000 in Istanbul. Seine besten Einzelergebnisse erzielte er 1972 (15 Punkte aus 18 Partien) und 1990 (7 aus 10) mit jeweils einer Goldmedaille am ersten Brett.
Hübner begleitete den Briten Nigel Short als Sekundant sowohl zu dessen Kandidatenkämpfen, als auch zu dessen Weltmeisterschaftskampf gegen Garri Kasparow 1993 in London. Im Interzonenturnier Biel 1993 konnte er sich nicht mehr für das Kandidatenturnier qualifizieren. 1999 wurde der vielfache Nationalspieler nochmals Deutscher Meister, und zwar in Altenkirchen (Westerwald).
2001 spielte er im Rahmen der Dortmunder Schachtage einen Wettkampf gegen das Computerprogramm Fritz, bei dem alle sechs Partien remis endeten. Im gleichen Jahr wechselte er von der Solinger SG 1868 zur OSG Baden-Baden, mit der er 2006 Deutscher Mannschaftsmeister wurde. 2007 beendete er dort seine Mitgliedschaft. 2008 schloss er sich dem SC Remagen an. In Luxemburg spielt er für De Sprenger Echternach.
Hübner war auch beim European Club Cup erfolgreich: Zweimal gehörte er zur siegreichen Equipe, 1990 mit der Solinger SG 1868 und 1992 mit dem FC Bayern München.
Blindsimultan
Exzellente Ergebnisse kann Hübner auch als Blindsimultanspieler vorweisen. 1997 gewann er ein Blindsimultan an sechs Brettern gegen den damaligen Zweitligaclub Kölner SF überlegen mit 5,5:0,5. Auch das anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des SC Kreuzberg am 25. September 1999 durchgeführte Blindsimultan an acht Brettern gegen die erste Mannschaft des Zweitbundesligisten, die einen ELO-Schnitt von 2300 aufwies, entschied Hübner deutlich und ohne Verlustpartie mit 6,5:1,5 für sich.
Autor
Hübners Analysen gelten als sehr tiefschürfend und sind mit exakten Quellenangaben versehen. Im Jahr 1990 veröffentlichte er das Buch Fünfundfünfzig feiste Fehler mit Beispielen aus seiner eigenen Spielpraxis. 1996 erschien sein Buch Twenty-five annotated games. In den 2004 erschienenen Materialien zu Fischers Partien setzte er sich mit Robert James Fischers Werk Meine 60 denkwürdigen Partien auseinander. 2008 veröffentlichte er das Buch Der Weltmeisterschaftskampf Lasker-Steinitz 1894.
Seine regelmäßigen Kolumnen im ChessBase Magazine sind oft in Form eines sokratischen Dialoges abgefasst.
Urheberrecht
In den 1990er Jahren setzte sich Hübner mit dem Urheberrecht an Schachpartien auseinander. Er vertrat die Auffassung, dass jeder Spieler ein Recht an seiner Partie besitze, welche eine eigene geistige Schöpfung sei, und eine Partie daher nicht ohne das Einverständnis des Spielers veröffentlicht werden durfte. Mit dieser Ansicht konnte er sich nicht durchsetzen.
Um das Problem zu klären, schuf Hübner einen Präzedenzfall: Nach der Bundesligapartie Kuczynski – Hübner (28. Februar 1993) weigerte sich Hübner, seine Partienotation an den Wettkampfleiter zu übergeben. Daraufhin wurde diese Partie, die „am Brett“ mit remis endete, für Hübner als verloren gewertet. Schließlich entschied das Bundesturniergericht am 21. Mai 1993, dass Hübner unmittelbar nach jeder Partie eine lesbare Partiemitschrift dem Schiedsrichter auszuhändigen habe, die umstrittene Partie wurde remis gegeben.
1994 erstellten Wolfgang Unzicker (Rechtsberater des Deutschen Schachbundes) und Ernst Bedau (Rechtsanwalt) ein Gutachten, wonach an Schachpartien kein Urheberrecht bestehe. Begründung: Wenn an einem Werk zwei (oder mehrere) Personen mit gemeinsamer Zielrichtung arbeiten, dann hat jeder ein Miturheberrecht. Bei einer Schachpartie ist aber eine gemeinsame Zielrichtung nicht gegeben, da jeder selbst auf Sieg spielt und die Bemühungen des Gegners zu stören versucht. Deshalb haben die Spieler kein Miturheberrecht an einer Schachpartie.
Im April 1994 beantragte Hübner beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages, dass dieser Schachpartien urheberrechtlich schütze. Der Antrag wurde in der Bundestagssitzung vom 31. März 1995 abgelehnt.
Auszeichnungen
1990 wählten die Leser des Schach-Kalenders Robert Hübner zum deutschen Spieler des Jahres.
Chinesisches Schach
Hübner ist auch einer der stärksten deutschen Xiangqi-Spieler. Er nahm 1993 an der Weltmeisterschaft in Peking teil.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Hübner wurde 1976 an der Universität Köln promoviert. Zusammen mit Bärbel Kramer bearbeitete er Band 1 der Kölner Papyri (Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 1976, ISBN 3-531-09907-8); zusammen mit Ursula und Dieter Hagedorn und John C. Shelton Papyri der Bayerischen Staatsbibliothek. Außerdem publizierte er Aufsätze in der Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, unter anderem über verschiedene Oxyrhynchus Papyri. In der Festschrift für Eric Gardner Turner ist er mit einem Beitrag vertreten.
Familie und Privates
Hübners Bruder Wolfgang (* 17. Juni 1943) ist ebenfalls Schachspieler, er trat aber lediglich auf nationaler Ebene in Erscheinung. Er war Meister des Kölner Schachverbandes.
Robert Hübner beherrscht mehrere Fremdsprachen und betätigt sich auch als Übersetzer. 1993 veröffentlichte er im Selbstverlag eine deutsche Ausgabe von Satiren des finnischen Autors Väinö Nuorteva. Ihm wird eine besondere Zuneigung zu Finnland nachgesagt.
2001 spielte er im Rahmen der Dortmunder Schachtage einen Wettkampf gegen das Computerprogramm Fritz, bei dem alle sechs Partien remis endeten. Im gleichen Jahr wechselte er von der Solinger SG 1868 zur OSG Baden-Baden, mit der er 2006 Deutscher Mannschaftsmeister wurde. 2007 beendete er dort seine Mitgliedschaft. 2008 schloss er sich dem SC Remagen an. In Luxemburg spielt er für De Sprenger Echternach.
Hübner war auch beim European Club Cup erfolgreich: Zweimal gehörte er zur siegreichen Equipe, 1990 mit der Solinger SG 1868 und 1992 mit dem FC Bayern München.
Blindsimultan
Exzellente Ergebnisse kann Hübner auch als Blindsimultanspieler vorweisen. 1997 gewann er ein Blindsimultan an sechs Brettern gegen den damaligen Zweitligaclub Kölner SF überlegen mit 5,5:0,5. Auch das anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des SC Kreuzberg am 25. September 1999 durchgeführte Blindsimultan an acht Brettern gegen die erste Mannschaft des Zweitbundesligisten, die einen ELO-Schnitt von 2300 aufwies, entschied Hübner deutlich und ohne Verlustpartie mit 6,5:1,5 für sich.
Autor
Hübners Analysen gelten als sehr tiefschürfend und sind mit exakten Quellenangaben versehen. Im Jahr 1990 veröffentlichte er das Buch Fünfundfünfzig feiste Fehler mit Beispielen aus seiner eigenen Spielpraxis. 1996 erschien sein Buch Twenty-five annotated games. In den 2004 erschienenen Materialien zu Fischers Partien setzte er sich mit Robert James Fischers Werk Meine 60 denkwürdigen Partien auseinander. 2008 veröffentlichte er das Buch Der Weltmeisterschaftskampf Lasker-Steinitz 1894.
Seine regelmäßigen Kolumnen im ChessBase Magazine sind oft in Form eines sokratischen Dialoges abgefasst.
Urheberrecht
In den 1990er Jahren setzte sich Hübner mit dem Urheberrecht an Schachpartien auseinander. Er vertrat die Auffassung, dass jeder Spieler ein Recht an seiner Partie besitze, welche eine eigene geistige Schöpfung sei, und eine Partie daher nicht ohne das Einverständnis des Spielers veröffentlicht werden durfte. Mit dieser Ansicht konnte er sich nicht durchsetzen.
Um das Problem zu klären, schuf Hübner einen Präzedenzfall: Nach der Bundesligapartie Kuczynski – Hübner (28. Februar 1993) weigerte sich Hübner, seine Partienotation an den Wettkampfleiter zu übergeben. Daraufhin wurde diese Partie, die „am Brett“ mit remis endete, für Hübner als verloren gewertet. Schließlich entschied das Bundesturniergericht am 21. Mai 1993, dass Hübner unmittelbar nach jeder Partie eine lesbare Partiemitschrift dem Schiedsrichter auszuhändigen habe, die umstrittene Partie wurde remis gegeben.
1994 erstellten Wolfgang Unzicker (Rechtsberater des Deutschen Schachbundes) und Ernst Bedau (Rechtsanwalt) ein Gutachten, wonach an Schachpartien kein Urheberrecht bestehe. Begründung: Wenn an einem Werk zwei (oder mehrere) Personen mit gemeinsamer Zielrichtung arbeiten, dann hat jeder ein Miturheberrecht. Bei einer Schachpartie ist aber eine gemeinsame Zielrichtung nicht gegeben, da jeder selbst auf Sieg spielt und die Bemühungen des Gegners zu stören versucht. Deshalb haben die Spieler kein Miturheberrecht an einer Schachpartie.
Im April 1994 beantragte Hübner beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages, dass dieser Schachpartien urheberrechtlich schütze. Der Antrag wurde in der Bundestagssitzung vom 31. März 1995 abgelehnt.
Auszeichnungen
1990 wählten die Leser des Schach-Kalenders Robert Hübner zum deutschen Spieler des Jahres.
Chinesisches Schach
Hübner ist auch einer der stärksten deutschen Xiangqi-Spieler. Er nahm 1993 an der Weltmeisterschaft in Peking teil.
Wissenschaftliche Tätigkeit
Hübner wurde 1976 an der Universität Köln promoviert. Zusammen mit Bärbel Kramer bearbeitete er Band 1 der Kölner Papyri (Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 1976, ISBN 3-531-09907-8); zusammen mit Ursula und Dieter Hagedorn und John C. Shelton Papyri der Bayerischen Staatsbibliothek. Außerdem publizierte er Aufsätze in der Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, unter anderem über verschiedene Oxyrhynchus Papyri. In der Festschrift für Eric Gardner Turner ist er mit einem Beitrag vertreten.
Familie und Privates
Hübners Bruder Wolfgang (* 17. Juni 1943) ist ebenfalls Schachspieler, er trat aber lediglich auf nationaler Ebene in Erscheinung. Er war Meister des Kölner Schachverbandes.
Robert Hübner beherrscht mehrere Fremdsprachen und betätigt sich auch als Übersetzer. 1993 veröffentlichte er im Selbstverlag eine deutsche Ausgabe von Satiren des finnischen Autors Väinö Nuorteva. Ihm wird eine besondere Zuneigung zu Finnland nachgesagt.
Quelle:
Wikipedia
Wikipedia
1980 sassen sich Viktor Kortschnoi und Robert Hübner in Meran beim Herausfordererturnier des Weltmeisters Anatoly Karpov gegenüber.
Das Turnier, eigentlich auf 16 Partien angesetzt, wurde bereits nach 9 Partien beendet da Robert Hübner aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abgereist ist.
Das Turnier, eigentlich auf 16 Partien angesetzt, wurde bereits nach 9 Partien beendet da Robert Hübner aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abgereist ist.