Sonderausstellung Bobby Fischer
Das Schachmuseum zeigt zu Ehren von Bobby Fischer eine kleine, aber smarte Ausstellung um den Ausnahmeschachspieler Robert James Fischer. Das Phänomen Bobby Fischer hält auch zwölf Jahre nach seinem Tod am 17. Januar 2008 an und zieht weltweit Schachspieler in seinen Bann.
Das Schachmuseum zeigt zu Ehren von Bobby Fischer eine kleine, aber smarte Ausstellung um den Ausnahmeschachspieler Robert James Fischer. Das Phänomen Bobby Fischer hält auch zwölf Jahre nach seinem Tod am 17. Januar 2008 an und zieht weltweit Schachspieler in seinen Bann.
Nicht nur sein schachliches Können, auch seine Ausstrahlung und sein Tatendrang, stets die beste Partie zu spielen, liess ihn schon zu Lebzeiten als Ausnahmeerscheinung wirken. Als er 1972 den russischen Grossmeister Boris Spassky in einem denkwürdigen Match in Reykjavik und mitten im kalten Krieg bezwang und so zum 11. Weltmeister gekürt wurde, lag ihm das Schachvolk zu Füssen und ehrte seine Spielweise. Er sorgte dafür, dass Schachspieler bessere Turnierbedingungen, angemessene Spielsäle und vor allem genügend Geld erhielten.
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Mit dem Turniermodus von Bonuszeit und Schach96 gab er dem Schachsport weitere Impulse.1985 gab er den Weltmeistertitel kampflos ab (Karpov wurde zum neuen Weltmeister erkoren) und stellte sich fortan gegen den Weltverband Als er 1992 zu einem Revanchematch gegen Spassky in Belgrad antrat, verletzte die das amerikanische Embargo gegen die damalige Kriegsnation Jugoslavien. Er geriet auf die schwarze Liste der USA und durfte sein Heimatland nicht mehr betreten, ohne in Haft genommen zu werden. Seine Reise führte ihn nach Ungarn, Deutschland, Jugoslavien und später nach Japan, stets gejagt vom amerikanischen Gemeindienst, die ihn gerne verhaftet und vor ein amerikanisches Gericht gebracht hätten. 2004 heiratete er und suche sich Island als neue Heimat aus, wo er 2008 ziemlich einsam verstarb. Er hinterliess ein Vermögen von zwei Millionen Dollar, worauf natürlich ein erbitterter Kampf um sein Erbe entbrannte. Seine Ehefrau kriegte nach einem Gerichtsurteil in Reykjavik aber sein ganzes Vermögen.
Bilder, Fotos, Briefmarken und über vierzig Bücher von und über Bobby Fischer zeigt die Ausstellung. Ein Besuch lohnt sich bestimmt, um den Phänomen Bobby Fischer etwas auf die Spur zu kommen und viel über sein Leben und Wirken zu erfahren.
Bilder, Fotos, Briefmarken und über vierzig Bücher von und über Bobby Fischer zeigt die Ausstellung. Ein Besuch lohnt sich bestimmt, um den Phänomen Bobby Fischer etwas auf die Spur zu kommen und viel über sein Leben und Wirken zu erfahren.
Biographie
Der auch als „Match des Jahrhunderts“ bezeichnete Weltmeisterschaftskampf 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski führte zur Popularisierung des Schachspiels in den westlichen Industrienationen. Die FIDE leistete wichtige Beiträge zur Förderung des Schachspiels in der Dritten Welt.
Robert James „Bobby“ Fischer (* 9. März 1943 in Chicago; † 17. Januar 2008 in Reykjavík, Island) war ein US-amerikanischer Schachspieler. Er war von 1972 bis 1975 Schachweltmeister. Bereits als 16-Jähriger nahm er am Kandidatenturnier teil, dessen Sieger den Weltmeister herausfordern durfte. Den Titel gewann er 1972 in einem als Match des Jahrhunderts bezeichneten Wettkampf gegen Boris Spasski.
Danach zog sich Fischer vom Turnierschach zurück. Als er 1975 gegen den sowjetischen Herausforderer Anatoli Karpow nicht antrat, entzog der Weltschachbund (FIDE) Fischer den Titel. Es folgte nur noch ein einziger öffentlicher Schachauftritt 1992 in einem privat organisierten Wettkampf gegen Spasski. Daneben machte Fischer vermehrt mit antisemitischen und antiamerikanischen Äußerungen Schlagzeilen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Island, dessen Staatsbürgerschaft er angenommen hatte. Angesichts seiner unbestrittenen Leistungen gilt Fischer als eine herausragende Gestalt der Schachgeschichte.
Bereits als Dreizehnjähriger wurde er der Schachöffentlichkeit durch die sogenannte Partie des Jahrhunderts (Donald Byrne gegen Fischer) bekannt. Im Alter von 14 Jahren war Fischer das erste Mal US-Champion – der bis dahin jüngste überhaupt. Zwischen 1957 und 1966 gewann er achtmal in Folge die amerikanische Meisterschaft, 1964 gelang es ihm sogar, alle 11 Partien zu gewinnen.
Der internationale Durchbruch gelang Robert James Fischer mit seinem geteilten fünften Platz beim Interzonenturnier in Portorož im August/September 1958. Fischer qualifizierte sich damit für das Kandidatenturnier 1959; außerdem wurde ihm für seinen Erfolg der Großmeistertitel verliehen.
Beim 5. Rosenwald-Turnier in New York im Dezember 1958, der US-Meisterschaft, besiegte Bobby Fischer zum ersten Mal Samuel Reshevsky, wobei er schon nach 11 Zügen eine Gewinnstellung erlangte, und wurde erneut Turniersieger. Beim internationalen Turnier in Zürich 1959 besiegte Fischer mit dem Esten Paul Keres das erste Mal einen sowjetischen Großmeister. Beim internationalen Turnier in Mar del Plata im April 1960 gewann Fischer bis auf zwei Partien alle, u.a. gegen Erich Eliskases. Im November 1960, während der Schacholympiade in Leipzig, antwortete Fischer auf die Frage eines Journalisten, wann er glaube, Weltmeister werden zu können: „Vielleicht 1963!“. Im A-Finale dieser Schacholympiade schlug er mit Max Euwe zum ersten Mal einen früheren Weltmeister. Das Turnier in Bled 1961 gewann Tal mit 14½ Punkten aus 19 Partien, einen Punkt vor dem ungeschlagenen Fischer, der die Partie gegen den Turniersieger für sich entscheiden konnte. Bei seinem zweiten Kandidatenturnier, Curaçao 1962, belegte Fischer jedoch nur den vierten Platz. Er beschuldigte die teilnehmenden sowjetischen Spieler, untereinander abgesprochene Remispartien gespielt zu haben, um ihre Kräfte dadurch für den Kampf gegen ihn zu schonen. Diese Kritik führte später dazu, dass die FIDE den Modus für Kandidatenturniere änderte und Zweikämpfe anstelle von Rundenturnieren einführte.
1965 erteilte die US-Regierung Fischer kein Visum, um am Capablanca-Gedenkturnier in Havanna teilzunehmen. Deshalb spielte er von New York aus, und die Züge wurden per Fernschreiber übermittelt. Den Piatigorsky-Cup 1966 in Santa Monica gewann Spasski mit 11½ Punkten aus 18 Partien, einen halben Punkt vor Fischer und 1½ Punkte vor Larsen.
Fischers nächster Anlauf zur Weltmeisterschaft scheiterte, als er beim Interzonenturnier in Sousse 1967 nach Streitigkeiten mit den Organisatoren das Turnier abbrach. Viktor Kortschnoi schreibt dazu in seinem 2004 erschienenen Buch Mein Leben für das Schach: „Die Schachspieler der ganzen Welt sind ihm zu Dank verpflichtet, dass Schach diese Popularität erreicht hat, dass die Preise in Turnieren erhöht wurden und dass es in Dutzenden Ländern möglich geworden ist, sich als Schachprofi zu betätigen.“
Im folgenden Qualifikationszyklus setzte sich Fischer jedoch durch. 1970 gewann er überlegen das Interzonenturnier in Palma de Mallorca und 1971 die anschließenden Kandidatenwettkämpfe gegen Mark Taimanow, Bent Larsen und Tigran Petrosjan. Im Viertelfinale gegen Taimanow und im Halbfinale gegen Larsen gewann er jeweils mit dem sensationellen Ergebnis von 6:0. Auch den Exweltmeister Petrosjan schlug er im Finale deutlich mit 6½:2½. Fischer gelang es in diesem Zyklus, 20 Partien nacheinander zu gewinnen: zunächst die letzten 7 Runden in Palma de Mallorca, dann 6 Partien gegen Taimanow, anschließend 6 Partien gegen Larsen und schließlich die erste Partie gegen Petrosjan.
Den Titel des Schachweltmeisters eroberte er 1972 in Reykjavík in einem legendären Wettkampf gegen Boris Spasski. Obwohl der Zweikampf wegen Fischers exzentrischen Verhaltens mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und Fischer sogar eine Partie kampflos verlor, gewann er schließlich nach 21 Partien mit 12½ : 8½. Die Vorentscheidung fiel in der 13. Matchpartie, als es Fischer mit Schwarz gelang, ein Endspiel mit Turm und 5 Bauern gegen Turm, Läufer und Bauer nach hartem Kampf zu gewinnen. Es bedurfte allerdings einiger Überredungskunst, um Fischer überhaupt zum Spielen zu bewegen: Henry Kissinger rief ihn an und der britische Millionär James Slater erhöhte das Preisgeld.
Fischer als Schachweltmeister
Fischers Triumph löste einen Schachboom aus, nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten. Trotzdem wies er alle Angebote ab, an Turnieren oder öffentlichen Schaukämpfen teilzunehmen. Im Jahr 1974 verbreiteten sich die Gerüchte, er werde seinen Titel nicht verteidigen. Als Anatoli Karpow als Gewinner der Kandidatenwettkämpfe feststand, veröffentlichte Fischer einen 179 Punkte umfassenden Forderungskatalog. Um das Titelmatch 1975 zu ermöglichen, akzeptierte die FIDE nahezu sämtliche Bedingungen. Umstritten blieb jedoch Fischers Verlangen, den geplanten Wettkampf auf zehn Gewinnpartien auszulegen; beim Stand von 9:9 sollte der Weltmeister zudem seinen Titel behalten dürfen. Da Remispartien nicht gezählt werden sollten, wäre die Dauer eines solchen Wettkampfs letztlich unabsehbar gewesen. Als klar war, dass diese Forderung nicht erfüllt werden würde, zerschlugen sich die Verhandlungen endgültig.
So wurde Fischer am 3. April 1975 der Weltmeistertitel der FIDE aberkannt. Karpow, gegen den er nie eine Partie gespielt hatte, wurde zu seinem Nachfolger ausgerufen. Nach dem Match von Reykjavík spielte Fischer insgesamt fast zwanzig Jahre lang keine Turnierpartie mehr. Nichtsdestoweniger betrachtete sich Fischer in der Folgezeit unverändert als Schachweltmeister, da ihn niemand in einem Weltmeisterschaftskampf geschlagen hatte.
Der auch als „Match des Jahrhunderts“ bezeichnete Weltmeisterschaftskampf 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski führte zur Popularisierung des Schachspiels in den westlichen Industrienationen. Die FIDE leistete wichtige Beiträge zur Förderung des Schachspiels in der Dritten Welt.
Robert James „Bobby“ Fischer (* 9. März 1943 in Chicago; † 17. Januar 2008 in Reykjavík, Island) war ein US-amerikanischer Schachspieler. Er war von 1972 bis 1975 Schachweltmeister. Bereits als 16-Jähriger nahm er am Kandidatenturnier teil, dessen Sieger den Weltmeister herausfordern durfte. Den Titel gewann er 1972 in einem als Match des Jahrhunderts bezeichneten Wettkampf gegen Boris Spasski.
Danach zog sich Fischer vom Turnierschach zurück. Als er 1975 gegen den sowjetischen Herausforderer Anatoli Karpow nicht antrat, entzog der Weltschachbund (FIDE) Fischer den Titel. Es folgte nur noch ein einziger öffentlicher Schachauftritt 1992 in einem privat organisierten Wettkampf gegen Spasski. Daneben machte Fischer vermehrt mit antisemitischen und antiamerikanischen Äußerungen Schlagzeilen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Island, dessen Staatsbürgerschaft er angenommen hatte. Angesichts seiner unbestrittenen Leistungen gilt Fischer als eine herausragende Gestalt der Schachgeschichte.
Bereits als Dreizehnjähriger wurde er der Schachöffentlichkeit durch die sogenannte Partie des Jahrhunderts (Donald Byrne gegen Fischer) bekannt. Im Alter von 14 Jahren war Fischer das erste Mal US-Champion – der bis dahin jüngste überhaupt. Zwischen 1957 und 1966 gewann er achtmal in Folge die amerikanische Meisterschaft, 1964 gelang es ihm sogar, alle 11 Partien zu gewinnen.
Der internationale Durchbruch gelang Robert James Fischer mit seinem geteilten fünften Platz beim Interzonenturnier in Portorož im August/September 1958. Fischer qualifizierte sich damit für das Kandidatenturnier 1959; außerdem wurde ihm für seinen Erfolg der Großmeistertitel verliehen.
Beim 5. Rosenwald-Turnier in New York im Dezember 1958, der US-Meisterschaft, besiegte Bobby Fischer zum ersten Mal Samuel Reshevsky, wobei er schon nach 11 Zügen eine Gewinnstellung erlangte, und wurde erneut Turniersieger. Beim internationalen Turnier in Zürich 1959 besiegte Fischer mit dem Esten Paul Keres das erste Mal einen sowjetischen Großmeister. Beim internationalen Turnier in Mar del Plata im April 1960 gewann Fischer bis auf zwei Partien alle, u.a. gegen Erich Eliskases. Im November 1960, während der Schacholympiade in Leipzig, antwortete Fischer auf die Frage eines Journalisten, wann er glaube, Weltmeister werden zu können: „Vielleicht 1963!“. Im A-Finale dieser Schacholympiade schlug er mit Max Euwe zum ersten Mal einen früheren Weltmeister. Das Turnier in Bled 1961 gewann Tal mit 14½ Punkten aus 19 Partien, einen Punkt vor dem ungeschlagenen Fischer, der die Partie gegen den Turniersieger für sich entscheiden konnte. Bei seinem zweiten Kandidatenturnier, Curaçao 1962, belegte Fischer jedoch nur den vierten Platz. Er beschuldigte die teilnehmenden sowjetischen Spieler, untereinander abgesprochene Remispartien gespielt zu haben, um ihre Kräfte dadurch für den Kampf gegen ihn zu schonen. Diese Kritik führte später dazu, dass die FIDE den Modus für Kandidatenturniere änderte und Zweikämpfe anstelle von Rundenturnieren einführte.
1965 erteilte die US-Regierung Fischer kein Visum, um am Capablanca-Gedenkturnier in Havanna teilzunehmen. Deshalb spielte er von New York aus, und die Züge wurden per Fernschreiber übermittelt. Den Piatigorsky-Cup 1966 in Santa Monica gewann Spasski mit 11½ Punkten aus 18 Partien, einen halben Punkt vor Fischer und 1½ Punkte vor Larsen.
Fischers nächster Anlauf zur Weltmeisterschaft scheiterte, als er beim Interzonenturnier in Sousse 1967 nach Streitigkeiten mit den Organisatoren das Turnier abbrach. Viktor Kortschnoi schreibt dazu in seinem 2004 erschienenen Buch Mein Leben für das Schach: „Die Schachspieler der ganzen Welt sind ihm zu Dank verpflichtet, dass Schach diese Popularität erreicht hat, dass die Preise in Turnieren erhöht wurden und dass es in Dutzenden Ländern möglich geworden ist, sich als Schachprofi zu betätigen.“
Im folgenden Qualifikationszyklus setzte sich Fischer jedoch durch. 1970 gewann er überlegen das Interzonenturnier in Palma de Mallorca und 1971 die anschließenden Kandidatenwettkämpfe gegen Mark Taimanow, Bent Larsen und Tigran Petrosjan. Im Viertelfinale gegen Taimanow und im Halbfinale gegen Larsen gewann er jeweils mit dem sensationellen Ergebnis von 6:0. Auch den Exweltmeister Petrosjan schlug er im Finale deutlich mit 6½:2½. Fischer gelang es in diesem Zyklus, 20 Partien nacheinander zu gewinnen: zunächst die letzten 7 Runden in Palma de Mallorca, dann 6 Partien gegen Taimanow, anschließend 6 Partien gegen Larsen und schließlich die erste Partie gegen Petrosjan.
Den Titel des Schachweltmeisters eroberte er 1972 in Reykjavík in einem legendären Wettkampf gegen Boris Spasski. Obwohl der Zweikampf wegen Fischers exzentrischen Verhaltens mehrfach kurz vor dem Scheitern stand und Fischer sogar eine Partie kampflos verlor, gewann er schließlich nach 21 Partien mit 12½ : 8½. Die Vorentscheidung fiel in der 13. Matchpartie, als es Fischer mit Schwarz gelang, ein Endspiel mit Turm und 5 Bauern gegen Turm, Läufer und Bauer nach hartem Kampf zu gewinnen. Es bedurfte allerdings einiger Überredungskunst, um Fischer überhaupt zum Spielen zu bewegen: Henry Kissinger rief ihn an und der britische Millionär James Slater erhöhte das Preisgeld.
Fischer als Schachweltmeister
Fischers Triumph löste einen Schachboom aus, nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten. Trotzdem wies er alle Angebote ab, an Turnieren oder öffentlichen Schaukämpfen teilzunehmen. Im Jahr 1974 verbreiteten sich die Gerüchte, er werde seinen Titel nicht verteidigen. Als Anatoli Karpow als Gewinner der Kandidatenwettkämpfe feststand, veröffentlichte Fischer einen 179 Punkte umfassenden Forderungskatalog. Um das Titelmatch 1975 zu ermöglichen, akzeptierte die FIDE nahezu sämtliche Bedingungen. Umstritten blieb jedoch Fischers Verlangen, den geplanten Wettkampf auf zehn Gewinnpartien auszulegen; beim Stand von 9:9 sollte der Weltmeister zudem seinen Titel behalten dürfen. Da Remispartien nicht gezählt werden sollten, wäre die Dauer eines solchen Wettkampfs letztlich unabsehbar gewesen. Als klar war, dass diese Forderung nicht erfüllt werden würde, zerschlugen sich die Verhandlungen endgültig.
So wurde Fischer am 3. April 1975 der Weltmeistertitel der FIDE aberkannt. Karpow, gegen den er nie eine Partie gespielt hatte, wurde zu seinem Nachfolger ausgerufen. Nach dem Match von Reykjavík spielte Fischer insgesamt fast zwanzig Jahre lang keine Turnierpartie mehr. Nichtsdestoweniger betrachtete sich Fischer in der Folgezeit unverändert als Schachweltmeister, da ihn niemand in einem Weltmeisterschaftskampf geschlagen hatte.
Wettkampf 1992 gegen Spasski
Ein kurzes Comeback feierte Fischer 1992, als er in Jugoslawien während des Bosnienkrieges unter großem Medieninteresse einen Wettkampf gegen seinen alten Rivalen Boris Spasski mit 17,5:12,5 gewann. Die Insel Sveti Stefan, auf der die erste Hälfte des Wettkampfs stattfand, gehörte dem Chef der jugoslawischen Privatbank Jugoskandik, Jezdimir Vasiljević.
Damit verstieß Fischer gegen das damals von US-Präsident George H. W. Bush verkündete Wirtschaftsembargo gegen Jugoslawien. Wegen dieses Sanktionsbruchs drohten ihm in den USA bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe bis zu 250.000 Dollar. Fischer reiste daraufhin nie mehr in die USA.
Bücher und Erfindungen
Sein 1969 erschienenes Buch My 60 Memorable Games (dt. Meine 60 denkwürdigen Partien) gilt noch heute als eines der besten Schachbücher überhaupt. Ursprünglich sollte das Werk My Life In Chess heißen, diesen Titel behielt er sich jedoch für eine Autobiographie vor, die nie erschienen ist. Er arbeitete drei Jahre an den Analysen, die Einführungstexte zu den einzelnen Partien wurden von Larry Evans geschrieben. Im Gegensatz zu den Partiesammlungen vieler anderer Großmeister nahm er nicht nur Gewinnpartien auf. 1995 erschien im Verlag Batsford eine Neuausgabe in algebraischer Notation, die wegen unautorisierter Textänderungen heftig kritisiert wurde. 2004 veröffentlichte Robert Hübner das Buch Materialien zu Fischers Partien, in dem er die Analysen Fischers einer eingehenden Überprüfung unterzieht.
Bereits 1966 hatte Fischer, zusammen mit Donn Mosenfelder und Stuart Margolies, ein Lehrbuch Bobby Fischer Teaches Chess (dt. Bobby Fischer lehrt Schach) verfasst. Es ist nach dem Prinzip des Programmierten Lernens aufgebaut und besteht aus 275 Mattaufgaben, die der Leser selbständig lösen soll. Auf erläuternden Text und Schachnotation wird verzichtet, die Lösungen werden durch Pfeile auf den Schachdiagrammen angegeben. Bis heute wurden über eine Million Exemplare verkauft, damit ist es das kommerziell erfolgreichste Schachbuch aller Zeiten. In Deutschland wurde 2003 eine Neuauflage veröffentlicht.
1982 veröffentlichte er im Selbstverlag eine Broschüre I was tortured in the Pasadena jailhouse! (dt. Wie ich im Gefängnis von Pasadena gefoltert wurde), in der er Foltervorwürfe gegen US-amerikanische Polizisten erhebt, die ihn aufgrund einer Verwechslung mit einem Bankräuber für zwei Tage inhaftiert hatten.
Ein 1988 erschienenes und 1993 auch verfilmtes Buch Searching for Bobby Fischer handelt nicht von ihm, sondern von der Schachkarriere des Nachwuchstalents Joshua Waitzkin. Fischer, der keine Zustimmung zu diesem Titel gegeben hatte, war der Meinung, sein Name sei nur zu Werbezwecken missbraucht worden.
Eine von Fischer propagierte neue Art des Schachs ist das Chess960, ursprünglich „Fischer-Random-Chess“, welches der „Eröffnungstheorielastigkeit“ des modernen computergestützten Schachs entgegenwirkt. Erfunden haben soll es aber der Schachgroßmeister Pál Benkő.
Außerdem entwickelte er eine mittlerweile weit verbreitete elektronische Schachuhr, bei der die Spieler für jeden ausgeführten Zug zusätzliche Bedenkzeit zu dem Grundkontingent erhalten („Fischer delay“). Dadurch wird extreme Zeitnot vermieden. Fischer meldete diese Uhr im August 1988 zum Patent an, wegen nicht bezahlter Gebühren endete der Patentschutz jedoch im November 2001.
Spielstil
Fischers Spiel zeichnete sich insbesondere durch Klarheit und enormen Kampfgeist aus, Kurzremisen kamen bei ihm nur sehr selten vor. Er war im Endspiel sehr stark und konnte auch geringe Vorteile gut verwerten. Er bevorzugte Stellungen, in denen er seinen Gegner unter Kontrolle hatte und Druck ausüben konnte, dabei vermied er unnötige Risiken. Seine Schwäche, an bestimmten Eröffnungen trotz wenig überzeugender Ergebnisse hartnäckig festzuhalten, konnte er im Lauf seiner Karriere weitgehend abstellen.
Auszeichnungen
Fischer erhielt in den Jahren 1970 bis 1972 jeweils den Schach-Oscar.
Ein kurzes Comeback feierte Fischer 1992, als er in Jugoslawien während des Bosnienkrieges unter großem Medieninteresse einen Wettkampf gegen seinen alten Rivalen Boris Spasski mit 17,5:12,5 gewann. Die Insel Sveti Stefan, auf der die erste Hälfte des Wettkampfs stattfand, gehörte dem Chef der jugoslawischen Privatbank Jugoskandik, Jezdimir Vasiljević.
Damit verstieß Fischer gegen das damals von US-Präsident George H. W. Bush verkündete Wirtschaftsembargo gegen Jugoslawien. Wegen dieses Sanktionsbruchs drohten ihm in den USA bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe bis zu 250.000 Dollar. Fischer reiste daraufhin nie mehr in die USA.
Bücher und Erfindungen
Sein 1969 erschienenes Buch My 60 Memorable Games (dt. Meine 60 denkwürdigen Partien) gilt noch heute als eines der besten Schachbücher überhaupt. Ursprünglich sollte das Werk My Life In Chess heißen, diesen Titel behielt er sich jedoch für eine Autobiographie vor, die nie erschienen ist. Er arbeitete drei Jahre an den Analysen, die Einführungstexte zu den einzelnen Partien wurden von Larry Evans geschrieben. Im Gegensatz zu den Partiesammlungen vieler anderer Großmeister nahm er nicht nur Gewinnpartien auf. 1995 erschien im Verlag Batsford eine Neuausgabe in algebraischer Notation, die wegen unautorisierter Textänderungen heftig kritisiert wurde. 2004 veröffentlichte Robert Hübner das Buch Materialien zu Fischers Partien, in dem er die Analysen Fischers einer eingehenden Überprüfung unterzieht.
Bereits 1966 hatte Fischer, zusammen mit Donn Mosenfelder und Stuart Margolies, ein Lehrbuch Bobby Fischer Teaches Chess (dt. Bobby Fischer lehrt Schach) verfasst. Es ist nach dem Prinzip des Programmierten Lernens aufgebaut und besteht aus 275 Mattaufgaben, die der Leser selbständig lösen soll. Auf erläuternden Text und Schachnotation wird verzichtet, die Lösungen werden durch Pfeile auf den Schachdiagrammen angegeben. Bis heute wurden über eine Million Exemplare verkauft, damit ist es das kommerziell erfolgreichste Schachbuch aller Zeiten. In Deutschland wurde 2003 eine Neuauflage veröffentlicht.
1982 veröffentlichte er im Selbstverlag eine Broschüre I was tortured in the Pasadena jailhouse! (dt. Wie ich im Gefängnis von Pasadena gefoltert wurde), in der er Foltervorwürfe gegen US-amerikanische Polizisten erhebt, die ihn aufgrund einer Verwechslung mit einem Bankräuber für zwei Tage inhaftiert hatten.
Ein 1988 erschienenes und 1993 auch verfilmtes Buch Searching for Bobby Fischer handelt nicht von ihm, sondern von der Schachkarriere des Nachwuchstalents Joshua Waitzkin. Fischer, der keine Zustimmung zu diesem Titel gegeben hatte, war der Meinung, sein Name sei nur zu Werbezwecken missbraucht worden.
Eine von Fischer propagierte neue Art des Schachs ist das Chess960, ursprünglich „Fischer-Random-Chess“, welches der „Eröffnungstheorielastigkeit“ des modernen computergestützten Schachs entgegenwirkt. Erfunden haben soll es aber der Schachgroßmeister Pál Benkő.
Außerdem entwickelte er eine mittlerweile weit verbreitete elektronische Schachuhr, bei der die Spieler für jeden ausgeführten Zug zusätzliche Bedenkzeit zu dem Grundkontingent erhalten („Fischer delay“). Dadurch wird extreme Zeitnot vermieden. Fischer meldete diese Uhr im August 1988 zum Patent an, wegen nicht bezahlter Gebühren endete der Patentschutz jedoch im November 2001.
Spielstil
Fischers Spiel zeichnete sich insbesondere durch Klarheit und enormen Kampfgeist aus, Kurzremisen kamen bei ihm nur sehr selten vor. Er war im Endspiel sehr stark und konnte auch geringe Vorteile gut verwerten. Er bevorzugte Stellungen, in denen er seinen Gegner unter Kontrolle hatte und Druck ausüben konnte, dabei vermied er unnötige Risiken. Seine Schwäche, an bestimmten Eröffnungen trotz wenig überzeugender Ergebnisse hartnäckig festzuhalten, konnte er im Lauf seiner Karriere weitgehend abstellen.
Auszeichnungen
Fischer erhielt in den Jahren 1970 bis 1972 jeweils den Schach-Oscar.